Paris Rive gauche

Von Künstlerateliers bis zur Nationalbibliothek: das Rive Gauche-Viertel steht für Kunst und Kreation

Bühne frei für Kunst und Schöpfung an der Rive Gauche! Dieses „neue Viertel“ von Paris wurde im Laufe der Jahre das Haupt-Kulturzentrum der Stadt, überragt von den vier majestätischen Türmen der Nationalbibliothek Frankreichs.

1 Die Docks – Cité de la mode et du design: zurück in die Zukunft

Cité de la Mode et du Design, Paris © OTCP - Amélie Dupont

Neben dem Bahnhof Gare d'Austerlitz zieht ein grünes Gebäude am Ufer der Seine die Aufmerksamkeit auf sich: die Docks - Cité de la mode et du design. Dieses 2012 eingeweihte Zentrum ist aufstrebenden zeitgenössischen Kunstwerken gewidmet. Es ist schwer vorstellbar, dass hier einst ein Industriegebäude stand... das 1907 errichtet wurde! Doch wenn man genau hinsieht, erkennt man noch das historische Gebäude des ehemaligen Lagerkomplexes von Austerlitz. Das Architektenduo Jakob + MacFarlane hat ein architektonisches Monument geschaffen, das meisterhaft zwischen Sanierung und Neugestaltung schwankt. Die ursprüngliche Betonstruktur wurde beibehalten und mit einer apfelgrünen Glasfassade umhüllt, die das bestehende Gebäude überlagert. Mit diesem Verfahren (das sie „Plug over“ nennen) hat das französisch-neuseeländische Duo bereits beim Entwurf des Restaurants Georges im Centre Pompidou gearbeitet. Nachts erstrahlt das Gebäude dank einer Installation des Lichtkünstlers Yann Kersalé in hellem Glanz.

2 Simone de Beauvoir-Steg

Passerelle Simone de Beauvoir, Paris © OTCP - Amélie Dupont

Im Geiste dieser Brücke - der 37. in Paris, wurde ein Architektur-Wettbewerb ausgeschrieben, mit dem Ziel, das neue Viertel der Bibliothek François Mitterrand (13. Arr.) mit Bercy (12. Arr.) zu verbinden.

3 Joséphine Baker schwimmbad

Piscine Joséphine Baker, Paris © OTCP - Marc Bertrand

Wussten Sie schon, dass schwimmende Bäder bereits im 18. Jahrhundert in Mode waren? Auf der Seine gab es gleich mehrere davon. Das auf dem Wasser treibende Joséphine-Baker-Schwimmbad, verankert an der Rive Gauche, lässt das Genre als ökologische und überaus komfortable Hightech-Version wieder aufleben. Hier badet man in einem Sportbecken oder in einem 50 m²-Planschbecken für Kinder. Ebenso kann man Solarien, Sauna, Hammam, Jacuzzis und einen Fitnessraum nutzen.

4 Die Bibliothèque Nationale François Mitterrand - Kultur in voller Pracht

Bibliothèque Nationale de France © OTCP - David Lefranc

Auf geht´s in den Südosten der Hauptstadt in das Viertel Tolbiac, inmitten des 13. Arrondissements. Hier steht seit 1995 das beeindruckende Gebäude der Bibliothèque Nationale François Mitterrand, in der sich ein Teil der Sammlung der ursprünglichen Nationalbibliothek (Rue de Richelieu) befindet. Dieses vom französischen Architekten Dominique Perrault entworfene Bauwerk feierte im vergangenen März sein zwanzigjähriges Bestehen. Das Gebäude überzeugt mit einer eleganten und minimalistischen Ästhetik, die sich an dem Motto „Weniger ist mehr“ des berühmten deutschen Architekten Mies van der Rohe orientiert. Das Bauwerk besteht aus vier L-förmigen Türmen, die aufgeschlagene Bücher symbolisieren: eine schöne Anspielung für eine Bibliothek! Auch die Zwischenräume spielen eine bedeutende Rolle: die weder durch Mauern noch Zäune geschützten Türme befinden sich in unmittelbarer Nähe und umgeben ein allen zugängliches Areal. Dieser Zwischenraum wird von einem herrlichen Garten ausgefüllt. Nach dem Bau der Bnf ist ein neues Pariser Viertel rund um das Gebäude und auf beiden Seiten der Seine entstanden, die mit der Passerelle Simone de Beauvoir (Feichtinger, 2006) miteinander verbunden sind.

5 Les Frigos – Künstlerateliers

Ateliers les Frigos, Paris © OTCP - Amélie Dupont

Dieser ehemalige Kühlbahnhof wurde von der SNCF sich selbst überlassen und 1980 in viele Einzelflächen aufgeteilt. Seitdem haben dort Künstler die Räumlichkeiten übernommen, um dort ihre Ateliers einzurichten.