Bastille, Picpus und Umgebung

Mit seinen prachtvollen Bauwerken wie die Opera und der Port Arsenal ist die Bastille ein Viertel in Bewegung

Es gibt viel zu tun auf diesem Ausflug: Spielen Sie Revolutionär auf der Place de la Bastille, singen Sie in der Oper, schippern Sie zum Port de l’Arsenal, flanieren Sie zu dem Viaduc des Arts, beweinen Sie die Toten auf dem Picpus-Friedhof oder reisen Sie zur Gare de Lyon. Kurzum – keine Zeit für Langeweile!

1 Place de la Bastille

L'Opéra Bastille, Paris © OTCP - David Lefranc

Im 14. Jahrhundert wurde eine Festung mit acht Türmen gebaut, um den königlichen Sitz zu verteidigen. Aber die Stadt vergrößerte sich schnell, die Bastille verlor ihre militärische Funktion und wurde zum Gefängnis. 600 Aufrührer erstürmten sie am 14. Juli 1789. Die legendenumrankte Festung wurde kurz darauf niedergerissen. Mitten auf dem Platz gedenkt die Julisäule, auf der der Geist der Freiheit thront, der revolutionären Tage im Jahre 1830, die in diesem Viertel entflammten.

2 Opéra national de Paris - Opéra Bastille

Opéra Bastille © Studio TTG

Das große Theater von Carlos Ott wurde auf der Place de la Bastille am 14. Juli 1989 eröffnet und erstrahlt in moderner Eleganz: Akustik und Soundanlage suchen ihresgleichen, inbegriffen sind Werkstätten für Bühnenbild und Kostüme uvm. Bei Shows oder Führungen kann man über blauen Granit, chinesisches Birnenholz und den schwarzen Samt der 2700 Sitze des großen Saals, sowie über den weißen veronesischen Marmor des Amphitheaters oder die Welt von Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely am Fuße der Haupttreppe staunen.

3 Promenade plantée

Promenade plantée, Paris © OTCP - David Lefranc

Die bepflanzte Promenade wurde 1988 von Philippe Mathieux und Jacques Vergely am Standort der ehemaligen Bahnlinie erschaffen, die seit 1859 die Place de la Bastille mit Varenne-Saint-Maur verband. Sie vereint wilde Pflanzenarten, die früher die Umgebung der Eisenbahnlinie überwucherten, mit moderneren Anlagen.

4 Gare de Lyon

Gare de Lyon, Paris © OTCP - Jacques Lebar

Der Bahnhof Gare de Lyon wird von Parisern und Reisenden genutzt, die in die südliche Sonne von Frankreich ziehen. Während sie auf ihre Abreise warten, können sie den Uhrturm, die Freskengalerie, die Bauwerke aus den angefahrenen Städten zeigt und die Einrichtung des berühmten Restaurants Le Train Bleu bewundern, das 1972 als historisches Monument eingestuft wurde.

5 Port de l'Arsenal

Port de l'Arsenal © OTCP - Sarah Sergent

Als ehemaliger Handelshafen verbindet der Port de l’Arsenal die Seine mit dem Canal Saint-Martin. Ursprünglich wurde er wie ein Festwall gegen feindliche Angriffe gebaut, doch heute findet man hier Yachten, Möwen und Meeresfrüchterestaurants, zur großen Freude von Parisern und Besuchern, die hier her gekommen sind, um dem Trubel der Stadt zu entfliehen.

6 Viaduc des Arts

Viaduc des Arts, Paris © OTCP - Amélie Dupont

Der Ausflug beginnt in der Höhe, in der Avenue Daumesnil. Eine Treppe führt auf das Viadukt ehemaliger Bahngleise. Deren Gewölbe sind mittlerweile von über fünfzig Kunsthandwerkern und Designern bevölkert, wo Holz, Leder, Kupfer, Rinde, Faden, Gouache, Marmor, Schaum, Stroh, Papier, Pigmente, Erde, Glas vor Ihren Augen verarbeitet werden. Von dort aus gelangt man zum ehemaligen Sitz der Merowinger, heute der Reuilly-Garten und sein halbmondförmiger Rasen. Weiter über einen Steg und durch einen Tunnel, und dann zeigt sich die grüne Schneise des kleinen Gürtels, der einst Paris mit Gleisen umgab. Insgesamt sind es 4,5 km pures Vergnügen bis hin zum Waldrand des Bois de Vincennes!

7 Spaziergang durch Faubourg Saint-Antoine

Faubourg Saint-Antoine, Paris © OTCP - Amélie Dupont

Die Rue du Faubourg Saint-Antoine ist eine der ältesten Achsen von Paris. Sie verbindet die Place de la Bastille mit der Place de la Nation. Ihren Namen verdankt sie der ehemaligen Abtei Saint-Antoine, die sich bis ins 18. Jahrhundert in der Nähe befand. Seit dem Mittelalter ist diese Ader sehr lebendig, hier wird gehandelt: Kunsthandwerker, besonders Möbeltischler haben hier ihre Ateliers. Noch heute haben zahlreiche Möbelgeschäfte hier ihre Geschäfte.

8 Picpus-Friedhof

Cimetière de Picpus, Paris © OTCP - Amélie Dupont

Mitten im Trubel der Revolution beschlagnahmte Paris den Garten eines ehemaligen Klosters, um hier zwei Gräben zu graben, in denen über 1300 Enthauptete der Place du Trône-renversé (später in Place de la Nation umbenannt) begraben wurden. Der Frieden kam, und das Gebiet wurde von Adligen aufgekauft, die auf einem zweiten Friedhof in der Nähe ihrer Angehörigen begraben werden wollten. Später fand auch der Marquis de La Fayette seine letzte Ruhestätte auf dem einzigen Privatfriedhof von Paris. Sie können es kaum verfehlen, denn sein Grab wird von einer ständig wehenden amerikanischen Flagge überwacht.