Paris und der Charme von überdachten Passagen
Die überdachten Passagen beherbergen Geschäfte, Restaurants und Theater.

Die meisten dieser Durchgänge, die sich mitten durch Gebäude ziehen und mit einer Verglasung versehen sind, wurden im 19. Jahrhundert errichtet. Sie stellen eine für Paris typische architektonische Besonderheit dar. In den meisten befinden sich kleine Geschäfte, Teestuben oder Restaurants. In ganz Paris findet man rund 20 solcher Passagen in der Nähe der Grands Boulevards.
Eine der ältesten, die Passage des Panoramas, stammt von 1799. Hier befindet sich das 1807 eingeweihte und noch immer Vorstellungen anbietende Théâtre des Variétés. Jeder Durchgang hat seine Besonderheit: In der Passage Brady, die gemeinhin als Little India bezeichnet wird, bieten Händler aus Indien/Pakistan, Mauritius und La Reunion ihre Waren an. Die Passage Verdeau beherbergt zahlreiche Antiquitätenhändler. Die Passage du Caire hingegen ist mit über 360 Metern die längste und schmalste der Hauptstadt und bringt eine große Anzahl an Großhändler für Prêt-à-Porter und andere Stoffhersteller zusammen.
Die Galerie Vivienne, ganz in der Nähe des Palais-Royal gelegen, gehört zu den bekanntesten Passagen. Nur wenige Schritte entfernt kann die Galerie Véro-Dodat besucht werden. Auch hier trifft man eine ganze Reihe an schicken Läden an, wie das Atelier-Geschäft von Christian Louboutin. Eine der spektakulärsten Ladenpassagen in Paris ist die Passage du Grand-Cerf mit ihrer 12 Meter hohen Metall- und Gusseisenstruktur.
Und schließlich gibt es die Galerie Colbert, die 1823 erbaut wurde und die als einzige kein einziges Geschäft aufweist. Ihr Säulengang und ihr Rundbau, der von einer Glaskuppel überspannt wird, beherbergen das Nationale Geschichtsinstitut und das Nationale Institut für Kulturerbe. Sie ist für die Öffentlichkeit zugänglich, man kann hier frei durchspazieren und ein Mittagessen in der Brasserie du Grand Colbert zu sich nehmen, die am Eingang liegt und für ihren Art Déco-Stil berühmt ist.